​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Veranstaltungen

Feb 6 2012
16:43

Ratna Omidvar, Expertin für Migration und Integration, besetzt vom 6. bis 11. Februar die diesjährige Gastprofessur an der Goethe-Universität

Start des Internationalen Programms „Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“

 

FRANKFURT. Ratna Omidvar ist Inhaberin der dritten Alfred Grosser-Gastprofessur an der Goethe-Universität. Die international renommierte Expertin für bürgergesellschaftliches Engagement lehrt vom 6. bis 11. Februar an der Hochschule und berichtet dabei auch in mehreren öffentlichen Veranstaltungen über das kanadische Migrations- und Integrationsmodell. Omidvar ist Präsidentin der kanadischen Maytree Foundation (www.maytree.com), einer Stiftung in der Frankfurter Partnerstadt Toronto, die sich für mehr Chancengleichheit und Wohlstandsgerechtigkeit einsetzt. Ein Beispiel dafür ist ihre Initiative „DiverseCity onBoard“, welche sich darum bemüht, die Zusammensetzung des Führungspersonals in Toronto langfristig so zu verändern, dass die gehobenen Positionen in Behörden, Entscheidungsgremien und Kommissionen sowie in nichtstaatlichen Organisationen die Vielfalt der Menschen, die im Großraum Toronto leben und arbeiten, exakt widerspiegeln.

Abgesehen von ihrer Arbeit für die Maytree Foundation, ist Omidvar seit 2006 im Vorstand der Toronto CivicAction Alliance, einem Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure der Region Toronto, und seit 2003 Vorstandsvorsitzende des Toronto Region Immigrant Employment Council (TRIEC), einem Rat, der sich für die Integration qualifizierter Migranten auf dem Arbeitsmarkt engagiert. Zusätzlich wurde sie in verschiedene Arbeitsgruppen berufen, unter anderem in den Reform-Beirat des Premiers von Ontario, in den Ausschuss zur Entwicklung von Städten und Kommunen des ehemaligen kanadischen Premierminister Martin und 2010 in die Mowat Centre „Employment Insurance Task Force“, welche die Unterstützungsleistungen für Arbeitssuchende in Kanada untersucht. 2006 erhielt Omidvar den Orden des Staates Ontario. Für ihren Einsatz für die Bürgerrechte wurde sie im Jahr 2010 von der Zeitung The Globe and Mail zum „Nation Builder“ des Jahrzehnts gewählt. 2011 erhielt sie den Order of Canada, Kanadas höchste Auszeichnung für Zivilpersonen.

Im Rahmen der Alfred Grosser-Gastprofessur, die von der Frankfurter Deutsch-Französischen Gesellschaft angeregt und von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft 2009 gestiftet wurde, besucht jährlich ein Protagonist der Bürgergesellschafts-Forschung die Goethe-Universität, um sich in Seminaren und Vorlesungen ausgewählten Aspekten des Themas zuzuwenden. Ihr Namensgeber, der gebürtige Frankfurter Publizist und Politologe Alfred Grosser, ist ein zentraler Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Dass in diesem Jahr Ratna Omidvar als Gast gewonnen werden konnte, freut die Programmverantwortliche der Professur, Prof. Uta Ruppert, besonders: „Sie ist eine international ausgewiesene Expertin, deren Analysen und praktischen Arbeiten zu Migration und Integration auf beste Weise der Tradition einer an Demokratie und Menschenrechten ausgerichteten Sozialwissenschaft entsprechen. Zugleich steht Ratna Omidvar selbst als Person ganz im Sinne Alfred Grossers für bürgerschaftliche Verantwortung und couragiertes Engagement.“

Dies unterstreicht Dr. Roland Kaehlbrandt, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft: „Gemeinsam mit Ratna Omidvar auf Toronto zu blicken kann für Frankfurt inspirierend sein. Zum Beispiel hat schon 2009 die Speer-Studie ‚Frankfurt für alle‘ Torontos vorbildliche ‚Model Schools for Inner Cities‘ hervorgehoben.“

Die Tatsache, dass die Goethe-Universität Frankfurt im letzten Jahr ein Institut für empirische Migrations und Integrationsforschung gegründet hat, mache die Gastprofessur von Ratna Omidvar umso interessanter, ergänzt Universitäts-Vizepräsident Prof. Rainer Klump: „Die Themen Migration und Integration sind in Frankfurt positiv besetzt. Das Institut kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die Potenziale von Migranten in Deutschland besser zu erkennen und für die Gesellschaft zu mobilisieren.“

Im Rahmen der Gastprofessur finden folgende öffentliche Veranstaltungen mit Ratna Omidvar statt:

„Stadtpolitik, Zivilgesellschaft und Integration“
Podiumsgespräch zwischen Ratna Omidvar und der Frankfurter Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg. Moderation: Prof. Helma Lutz
Mittwoch, 8. Februar 2012, 19 Uhr, Hörsaal-Zentrum, Hörsaal HZ4,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Movie Night: „Little Mosque on the Prairie“
Präsentation der gleichnamigen Comedy-Serie von Zarqa Nawaz und anschließende Diskussion mit Ratna Omidvar zum Umgang der Medien mit Integration und Migration
Freitag, 10. Februar 2012, 20 Uhr, Casino, Raum 1.812 (Heck-Raum),
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Alle Veranstaltungen finden in deutscher und englischer Sprache statt.

Informationen: Prof. Uta Ruppert, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-22061, hauf@soz.uni-frankfurt.de; Daphne Lipp, Projektleiterin Fördermanagement und Antragswesen, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Tel: (069) 789889-18, lipp@sptg.de

 

Download Bild und Vita Ratna Omidvar als zip-Datei.

Forschung

Feb 6 2012
16:01

Podiumsdiskussion mit Harald Welzer und Hans-Werner Sinn

Klimawandel: Warum aus Wissen so wenig Handeln wird

 

FRANKFURT. „Warum fällt es uns so schwer, das Richtige zu tun?“ lautet das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) und die Goethe-Universität einladen. Vier international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unter anderem Hans-Werner Sinn und Harald Welzer, diskutieren darüber, warum noch immer kaum Maßnahmen gegen den Klimawandel umgesetzt werden, obwohl sich die Experten einig sind, dass er gravierende Folgen für Mensch und Natur haben wird. Warum reagiert die Gesellschaft nur verhalten auf die dringlichen Aussagen der Klimaforscher? Sind es  Bequemlichkeit und wirtschaftliche Zwänge, oder gibt es auch biologische Grenzen für vernünftiges Handeln? Und wie vernünftig ist überhaupt die europäische Umweltpolitik ? Um diese und andere Fragen geht es

am Donnerstag, dem 9. Februar um 19 Uhr,
im Festsaal des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt,

mit

Prof. Axel Franzen (Institut für Soziologie, Universität Bern),
Prof. Hans-Werner Sinn (IFO Institut für Wirtschaftsforschung München),
Prof. Anna Starzinski-Powitz (Dekanin des Fachbereichs Biowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt),
Prof. Harald Welzer (Kulturwissenschaftliches Institut, Essen),
Pia Zimmermann (Moderation, hr info).

Ausgangspunkt der Diskussion ist die Tatsache, dass wir alle  genug über den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen wissen, um – in unserem eigenen Interesse – anders zu handeln. Außerdem verfügt die Gesellschaft über die erforderlichen Technologien, um die Emissionen an Treibhausgasen auf ein klimaverträgliches Maß zu reduzieren. Doch in der Praxis lässt das Wissen um den Klimawandel die meisten Deutschen ziemlich kalt und schlägt sich kaum im Umweltverhalten im Alltag nieder.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion gehen auf Ursachensuche. Zum Beispiel wird die Bedeutung umweltrelevanter Einstellungen und mentaler Trägheit für Veränderungen diskutiert. Auch wird beleuchtet, ob unser Verhalten womöglich in den Genen festgeschrieben oder eher durch Sozialisation bestimmt ist. Darüberhinaus geht es um die Kosten-Nutzen-Bilanz klimafreundlichen Handelns und die Überlegung, warum wir in Europa überhaupt Emissionen einsparen sollten, während die USA und China keine signifikante Reduzierung ihres Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes planen.

Die Diskussion ist Teil der Reihe „Zukunft des Lebens – vom gesellschaftlichen Umgang mit biologischer Vielfalt und Klimawandel“, die im Rahmen der seit 1986 an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ neben der Deutsche Bank AG von der BHF-Bank-Stiftung, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie hr2 kultur unterstützt wird. Mehr unter: www.bik-f.de/zukunftdeslebens

Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion wird am Sonntag, 19. Februar 2012, um 20.15 Uhr in hr2-Kultur in der Sendung „Kulturszene Hessen“ ausgestrahlt.

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Pressereferentin LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Tel.: (069) 7542 1837,jkrohmer@senckenberg.de oder Sabine Wendler, Pressereferentin BiK-F, Tel.: (069) 7542 1838, sabine.wendler@senckenberg.de.

 

Veranstaltungen

Feb 3 2012
15:50

Solocelist Christoph Croisé spielt Tschaikowskys Rokoko-Variationen

Skyline Symphony gastiert auf Campus Westend

 

FRANKFURT. Michael Sanderling und sein Frankfurt Kammerorchester Skyline Symphony gastieren am Sonntag, den 5. Februar 2012 ab 17 Uhr (Einlass: 16.30 Uhr) erneut im Casino-Festsaal des Campus Westend der Goethe-Universität. Nach nahezu ausverkauften Konzerten in den letzten Spielzeiten mit herausragenden Kritiken werden im ersten Konzert dieses Jahres Werke von Tschaikowsky, Haydn und Arensky geboten.

Im Mittelpunkt des Konzerts steht der junge, preigekrönte Solocelist Christoph Croisé. Er spielt die Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester von Peter I. Tschaikowsky. Mit der Symphonie 104 von Joseph Haydn steht eines der letzten Werke des Komponisten seiner Londoner Schaffensphase auf dem Programm, das 1795 entstand. Den Auftakt des Konzerts bilden die Tschaikowsky-Variationen von Anton Arensky.

Tickets: 28 €, erm. 23 €, Schüler, Studierende 9 €

Ort: Goethe-Universität, Campus Westend, Festsaal Casino, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

 

 

Sonstige

Feb 2 2012
15:39

Das Bundestreffen der Zentren für Lehrerbildung beschäftigt sich mit den Ergebnissen der Bologna – Reform

Neue Perspektiven für die Lehrerbildung

 

FRANKFURT. Die Frage nach dem Sinn und Unsinn permanenter Reformen, ist Leitthema des fünften Bundestreffens der Zentren für Lehrerbildung das in diesem Jahr an der Goethe-Universität Frankfurt stattfindet. "Reform der Reform? - Perspektiven für die Lehrerbildung und die Zentren im Anschluss an Bologna", was ist übriggeblieben vom großen Hochschulreformprozess? Mit diesem Rahmenthema soll eine Diskussion darüber angeregt werden, ob und inwiefern weitere strukturelle Veränderungen in der ersten Phase der Lehrerbildung sinnvoll oder gar nötig sind. Die etwa 150 Expertinnen und Experten aus der Lehrerbildung wollen sich schwerpunktmäßig mit den Themen Verzahnung, Praxisphasen, gestufte Studiengänge und dem vielfältigen Angebot von Bildungs- und Erziehungsmaßnahmen beschäftigen. Positive Reformergebnisse kann dabei die Goethe-Universität selbst liefern. Erst im letzten Jahr hat die Frankfurter Universität eine grundlegende Reform der Lehrerausbildung abgeschlossen: Praxisorientierter, wissenschaftsnäher und besser verzahnt mit allen für die Lehrerbildung relevanten Bereichen der Goethe-Universität.

Unter Federführung von Vizepräsident Prof. Lutz-Bachmann wurde ein eigenständiges Modell entwickelt, das in der deutschen Bildungslandschaft seinesgleichen sucht. „Wir haben versucht, dabei auch gezielt Erfahrungen bereits erfolgreicher Modelle etwa in München oder Bochum einfließen zu lassen, aber auch von deren Problemen zu lernen“, so hatte Lutz-Bachmann das neue Konzept im letzten Jahr vorgestellt.

Mit der Reform ihrer Lehrerbildung hatte die Goethe-Universität aber auch auf die von studentischer Seite immer wieder laut gewordene Kritik reagiert, die Lehrerbildung sei zu praxisfern organisiert und die Grundwissenschaften in den einzelnen Fachbereichen würden für Lehramtskandidaten viel zu unspezifisch angeboten. Das neue Modell zeichnet sich inzwischen besonders dadurch aus, dass es alle an Lehrerbildung beteiligten Institutionen und Partner besser verzahnt.

In ihrem neusten Projekt widmet sich die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Starker Start ins Studium“ besonders der Studieneingangsphase und den ersten schulpraktischen Studien. Sie werden durch eine nachhaltige Veränderung der Lehr-/Lern-Kultur verbunden mit einer Neuordnung der Zusammenarbeit von Schule, Universität und Studienseminaren verbessert. Zudem soll die bereits etablierte Feedback-Kultur verstärkt werden und die Studierenden in ihrer Selbstreflexion unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der besonderen Förderung von Lehramtsstudierenden mit Migrationshintergund. Sprach- und Schreibförderprogramme für alle Lehramtsstudierenden ergänzen die spezifischen Unterstützungsangebote. Insgesamt soll der Professionsbezug des Lehramtsstudiums gestärkt werden, so der Wunsch der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung

Verändert wurde auch die studentische Beteiligung. An entscheidenden Schnittstellen finden sich nun studentische Vertreter in Leitungs- und Beratungsgremien. In der Berücksichtigung studentischer Interessen geht die Goethe-Universität damit weit über die Anforderungen hinaus, die sich aus dem Hessischen Hochschulgesetz ergeben (§ 55). Regelmäßige Umfragen zur Qualität und Quantität der Lehre und der Angebote für Lehramtsstudierende sollen zukünftig dabei helfen, die Studienbedingungen zu verbessern.

Mit diesem Hintergrund ist die Goethe-Universität-Frankfurt, als Ort für das 5. Bundestreffen der Zentren für Lehrerbildung gut gewählt.

Veranstaltung: Fünftes Bundestreffen der Zentren für Lehrerbildung
am: 27. und 28. Februar 2012
Ort: Casino-Gebäude Campus Westend
Kontakt: www.bundestreffen-2012.de/ info@bundestreffen-2012.de

Informationen: Matthias Lutz-Bachmann, Vizepräsident, Campus Bockenheim, Tel. 069/798-32779; Lutz-Bachmann@em.uni-frankfurt.de
Udo Rauin, Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung, www.abl.uni-frankfurt.de, Tel. 069/798-23808; rauin@em.uni-frankfurt.de

 

 

Forschung

Feb 2 2012
15:24

Leibnizpreisträger Reinhard Jahn zu Gast an der Goethe Universität

Wie Nervenzellen miteinander reden

 

FRANKFURT. Kaffeeduft am Morgen, ein strahlend blauer Himmel, die Umarmung eines Freundes: Wie entsteht eigentlich der Eindruck von Gerüchen, Farben und Gefühlen? Verantwortlich dafür sind die Nervenzellen(Neuronen) des Gehirns, die im ständigem Dialog miteinander stehen. Die Sprache der Neuronen steht im Mittelpunkt der “Perspective lecture” von Reinhard Jahn, Direktor des Göttinger Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie

am Dienstag, dem 7. Februar 2012, 18:15 Uhr
Ort: Klinikum der Goethe-Universität, Hörsaal-Gebäude 22-2

Die Außenwelt sendet, unsere Sinnesorgane empfangen, das Gehirn setzt die Flut der verschieden Signale zu einem Eindruck zusammen.  Die Erregungsleitung erfolgt dabei über ein Netz von Neuronen. An den Verbindungsstellen der Nervenzellen, den Synapsen, werden Neurotransmitter in kleinen Bläschen oder Vesikeln freigesetzt  und sorgen durch Bindung an das nachfolgende Neuron für die Weiterleitung des Signals. Hier, bei der Verschmelzung von Vesikel- und Zellmembran  setzt die Forschung von Reinhard Jahn und seinem Team an. Dabei nutzen sie  modernste physikalisch-chemische Methoden, um Proteine und Proteinkomplexe zu identifizieren, die an der Fusion von Membranen beteiligt sind.

Ablösung und Verschmelzung von Membranen sind essentielle biochemische Prozesse. Sie spielen aber auch in der Medizin eine wichtige Rolle.  Dort werden neurodegenerative Erkrankungen wie Autismus und Depression inzwischen als Synaptopathien bezeichnet. Nicht zuletzt durch Jahns Forschungsarbeit gelingt es vielleicht, die Prozesse gestörter synaptischer Übertragungen zu verstehen und die normale Funktion von Nervenzellen wieder herzustellen.

Für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Neurobiologie und Biochemie wurde Reinhard Jahn mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter auch mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. 

Informationen: Prof. Ivan Dikic, Insitut für Biochemie II, Campus Niederrad, Tel: (069) 6301-5652, ivan.dikic@biochem2.de.

 

Forschung

Feb 2 2012
15:16

Akademische Feier des Fachbereiches Geowissenschaften/Geographie

Natürliche und anthropogene Erosion im Zeitalter des Menschen

 

FRANKFURT. Die akademische Feier des Fachbereiches Geowissenschaften/ Geographie der Goethe-Universität, in der Diplom-, Master- und Promotionsurkunden an Studierende, Doktoranden und Habilitanten verliehen werden, wird in diesem Jahr durch die spannende Antrittsvorlesung von Peter Houben bereichert

am  10. Februar 2012 um 14 Uhr c.t.
im  Hörsaal des Geozentrums, Campus Riedberg , Altenhöfer Allee 1.
Thema: „Natürliche und anthropogene Erosion im Zeitalter des Menschen“

Peter Houben war bis Dezember 2010 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physische Geographie. Er hat an der Goethe-Universität sein Geographiestudium (Diplom) absolviert und 2002 mit summa cum laude promoviert. Für seine Dissertation  erhielt er 2003 den Dissertationspreis des Verbandes der Geographen an Deutschen Hochschulen (VGDH).

In seiner im Dezember 2011 abgeschlossenen Habilitationsarbeit, die den Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit der letzten Jahre widerspiegelt, widmet er sich der quantitativen Analyse von Erdoberflächenprozessen und Stofftransporten in Mensch-Umwelt-Systemen. Im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Globalen Wandels, der demographischen Entwicklung und der Änderungen von Landnutzungssystemen ist dies von hoher Aktualität.

Im Anschluss an die Antrittsvorlesung und die Ehrungen besteht bei einem kleinem Imbiss und Umtrunk Gelegenheit, sich über aktuelle Fragen zur Forschung und Entwicklungen in den Geowissenschaften und die Aktivitäten und Projekte des Fachbereiches zu informieren.

Informationen: Alexander Löwer, Geo-Agentur, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-40206, Geo-Agentur@uni-frankfurt.de, www.geo.uni-frankfurt.de

 

 

Jan 31 2012

Integrations- und Migrationsexpertin Ratna Omidvar aus Toronto ist für eine Woche zu Gast an der Goethe-Universität

„Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“ zum dritten Mal besetzt

EINLADUNG ZUM MEDIEN-FRÜHSTÜCK

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

in diesem Jahr bekleidet Ratna Omidvar, die Präsidentin der kanadischen Maytree Foundation, die Alfred Grosser-Gastprofessur an der Goethe-Universität. Als international renommierte Expertin für bürgergesellschaftliches Engagement insbesondere im Bereich Migration und Integration lehrt Frau Omidvar vom 6. bis 12. Februar an der Hochschule und berichtet dabei auch in mehreren öffentlichen Abendveranstaltungen über das kanadische Migrations- und Integrationsmodell. Die in Frankfurts Partnerstadt Toronto angesiedelte Maytree Foundation (www.maytree.com) setzt sich seit 1982 für mehr Chancengleichheit und Wohlstandsgerechtigkeit ein.

Das Internationale Programm „Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“ ist seit 2009 am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität angesiedelt und wurde von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gestiftet. Im Rahmen der Professur besucht jährlich ein Protagonist der Bürgergesellschaftsforschung die Goethe-Universität, um sich in Seminaren und (öffentlichen) Vorlesungen mit ausgewählten Aspekten dieser Thematik auseinanderzusetzen. Ihr Namensgeber, der gebürtige Frankfurter Publizist und Politologe Alfred Grosser, gilt als ein zentraler Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zum Auftakt ihres Frankfurt-Aufenthalts freuen wir uns sehr, Sie zu einer persönlichen Begegnung mit Ratna Omidvar im Rahmen eines Medienfrühstücks

am: Montag, dem 6. Februar 2012, um 11 Uhr,
Ort: IG-Hochhaus, Raum 1.418 (Präsidentenzimmer)
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main,

einladen zu dürfen. Als weitere Teilnehmer erwarten Sie ein Vertreter des Präsidiums, die Programmleiterin Prof. Uta Ruppert (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) und Dr. Roland Kaehlbrandt (Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main).

Bitte teilen Sie uns bis zum 3. Februar 2012 per E-Mail an Frau Helga Ott (ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen.

Zugleich dürfen wir Sie heute schon auf drei öffentliche Veranstaltungen mit Ratna Omidvar hinweisen, über deren Ankündigung wir uns sehr freuen würden:

„Flucht, Asyl, Integration – Das kanadische Beispiel“
(„Flight, Asylum, Integration – The Canadian Example“)

Eröffnungsvortrag der Alfred Grosser-Gastprofessur
Montag, 6. Februar 2012, 18.30 Uhr, Hörsaal-Zentrum, Hörsaal HZ6,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

„Stadtpolitik, Zivilgesellschaft und Integration“
Podiumsgespräch zwischen Ratna Omidvar und der Frankfurter Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg.
Moderation: Prof. Helma Lutz
Mittwoch, 8. Februar 2012, 19 Uhr, Hörsaal-Zentrum, Hörsaal HZ4,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Movie Night: „Little Mosque on the Prairie“ Präsentation des gleichnamigen Films von Zarqa Nawaz und anschließende Diskussion mit Ratna Omidvar zum Umgang der Medien mit Integration und Migration
Freitag, 10. Februar 2012, 20 Uhr, Casino, Raum 1.812 (Heck-Raum),
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Alle Veranstaltungen finden in deutscher und englischer Sprache statt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität

Stephan M. Hübner
Leiter Information & Kommunikation
Stiftung Polytechnische Gesellschaft

 

Jan 28 2012

Beratungsstelle MAINKIND hilft Kindern und Jugendlichen mit Hochbegabung und Lernschwierigkeiten

Besondere Beratung für Kinder und Jugendliche

FRANKFURT. In Zusammenarbeit mit der Karg-Stiftung und dem LOEWE-Zentrum IDeA, will MAINKIND eine bestehende Lücke zwischen Praxis und Forschung schließen. Kinder und Jugendliche mit Lern- und Leistungsschwierigkeiten, aber auch mit einem hohen Leistungspotential und mit Hochbegabung, haben spezielle Bedürfnisse und brauchen deshalb besondere Betreuung. Auf Initiative des Arbeitsbereiches Pädagogische Psychologie der Goethe Universität Frankfurt konnte am Institut für Psychologie eine Beratungsstelle für diese spezielle Zielgruppe eingerichtet werden. Das Beratungsangebot steht Familien mit Kindern und Jugendlichen im Schul- und im Vorschulalter offen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Beratung von Familien mit Migrationshintergrund. Auch in Kooperation mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen soll das Angebot der Beratungsstelle aktiv an Familien mit Migrationshintergrund herangetragen werden. In der Lehre ist die Beratungsstelle in die Ausbildung von Lehramts - und Psychologie-Studierenden eingebunden. Das Team von MAINKIND bietet auch Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte an, die bereits im Schuldienst tätig sind.

Die Beratungsstelle MAINKIND wird am 31. Januar 2012 um 16.00 Uhr eröffnet. U.a. mit einem Vortrag von Frau Prof. Dr. Susanne Buch von der Universität Wuppertal, Thema: Brauchen besonders Begabte eine besondere Beratung?

Ort: Goethe-Universität, Campus Bockenheim, Jügelhaus, Mertonstraße 17

Die Beratungsstelle MAINKIND kooperiert mit dem vom Land Hessen geförderten LOEWE-Forschungszentrum Individuelle Entwicklung und Lernförderung (IDeA) und mit der an der Goethe-Universität angesiedelten Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL). Die Beratungsstelle wird von der KARG-Stiftung finanziell unterstützt, die sich für hochbegabte Kinder und Jugendliche engagiert.

Information und Beratung: www.mainkind.uni-frankfurt.de, Prof. Dr. Gerhard Büttner, wissenschaftlicher Leiter der Beratungsstelle, buettner@paed.psych.uni-frankfurt.de

 

Jan 27 2012

Lichtenberg-Professor Martin Grininger verstärkt den Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe

Der Herr der Mega-Moleküle

FRANKFURT. Martin Grininger arbeitet mit großen Molekülen. Wie groß, kann man sich erst vorstellen, wenn er an das Computer-Modell so weit heran zoomt, dass man einzelne Aminosäuren erkennt. Das Molekül, eine Fettsäuresynthase, kennt er im Schlaf, denn er hat seine Struktur in den vergangenen Jahren entschlüsselt. Dass der amerikanische Biochemiker und Nobelpreisträger des Jahres 2009, Thomas Steitz, und ein ehemaliger Mitarbeiter von Steitz, Nenad Ban, dabei etwas schneller waren, sieht er sportlich. Schließlich war er als Nachwuchswissenschaftler noch weniger erfahren. Seine detaillierten Kenntnisse kann er nun für ein neues Forschungsprogramm nutzen. Die Volkswagenstiftung hat ihm eine Lichtenberg-Professur bewilligt, die in den kommenden 5 Jahren mit 1,5 Millionen Euro ausgestattet ist.

Martin Grininger, geboren 1976 in Linz, hat sein Studium in Österreich begonnen, den größten Teil seiner Studienzeit aber in München verbracht. Nach seinem Chemie-Studium wandte er sich während der Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Biochemie der Strukturbiologie und Biochemie zu. Am Institut von Prof. Dieter Oesterhelt war er Projektleiter der Gruppe „Biologische Chemie“. Vor kurzem ist er nun in das neue Gebäude des Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“, kurz CEF, eingezogen und fühlt sich dort schon wohl. „Dass ich das CEF in meinem Antrag als Institution für mein Forschungsvorhaben wählte, hat die Gutachter überzeugt“, sagt Grininger. „Frankfurt ist die ideale wissenschaftliche Umgebung für mein Projekt“.

Grininger hat sich vorgenommen, große multifunktionelle Proteine wie die Fettsäuresynthase chemisch zu verändern, so dass sie Aufgaben erledigen, für die sie die Natur nicht vorgesehen hat. Das ist nicht einfach, denn es handelt sich um komplizierte molekulare Maschinen, die fast so groß sind wie das Ribosom – ein Komplex aus Proteinen und Nucleinsäuren, der Proteine aus Aminosäuren herstellt. Die molekularen Maschinen, die Grininger nun untersuchen will, heißen Polyketidsynthasen, weil sie Polyketide herstellen. Diese sind wegen ihrer hohen Bioaktivität besonders für die pharmazeutische Forschung interessant. Ein bekanntes Beispiel ist das Antibiotikum Erythromycin, aber auch der bei Krebs eingesetzte Wirkstoff Epothilon, der die Zellteilung hemmt.

Antibiotika wie Erythromycin im Labor herzustellen, ist aufwändig: Man benötigt viele Reaktionsschritte, verwendet teilweise giftige Katalysatoren, die wieder entfernt werden müssen, und arbeitet bei hohen Temperaturen. Wenn man Polyketidsynthasen dazu bringen könnte, das gleiche Ergebnis in wässriger Lösung und bei Raumtemperatur zu erzielen, wäre dies wesentlich effizienter und umweltschonender. Außerdem könnte man die molekulare Maschine durch chemische Modifikationen dazu bringen, auch Varianten des Wirkstoffs zu produzieren, was wichtig ist, wenn Resistenzen auftreten. Doch dies ist ein Fernziel, wie Grininger betont. Zunächst muss er herausfinden, mit welchen „Werkzeugen“ er die Nano-Maschine verändern kann und wie sich dadurch sowohl ihre Produkte als auch ihre Leistungsfähigkeit verändern. Das ist ein Puzzle mit vielen Teilen.

Bildmaterial zum Download finden Sie in der rechten Spalte.

Informationen: Prof. Martin Grininger, Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42705, grininger@chemie.uni-frankfurt.de.

 

Jan 27 2012

Podiumsdiskussion über systembiologische Ansätze in der Medizin am 1. Februar 2012 am Forschungskolleg Humanwissenschaften

Personalisierte Medizin: Gefahr des gläsernen Menschen?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Um medizinische Chancen und rechtliche Risiken der so genannten personalisierten Medizin geht es bei einer Podiumsdiskussion am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Die personalisierte Medizin befasst sich mit den grundlegenden Mechanismen, wie chronische Erkrankungen bei einzelnen Patienten entstehen und wie man sie früher erkennen und behandeln kann. Doch die schiere Menge und der mögliche Missbrauch der dazu gesammelten Daten legen auch eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber unerwünschten „Nebenwirkungen“ nahe. Die Diskussion mit ausgewiesenen Experten der Medizin und Rechtswissenschaft hat das

Thema: Systembiologische Ansätze in der medizinischen Forschung: Personalisierte Medizin – Gefahr des gläsernen Menschen?
am: Mittwoch, dem 1. Februar 2012, um 18.30 Uhr
Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe

Die Fortschritte in der medizinischen Forschung gehen Hand in Hand mit einer rasant steigenden Verarbeitungsgeschwindigkeit enormer Informationsmengen. Immer wichtiger ist es, die neuen Erkenntnisse über biologische Systeme in die medizinische Praxis umzusetzen und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Dabei kommt es zu neuen Verwendungen personenbezogener Daten: Das menschliche Genom wurde bereits entschlüsselt, Medikamententherapien können zunehmend für einzelne Patientengruppen maßgeschneidert angepasst werden. Die personalisierte Medizin auf der Grundlage genetischer Informationen ist so einerseits zum großen Hoffnungsträger geworden, der individuelle Therapieansätze vorantreibt. Andererseits sind insbesondere die benutzten genetischen Daten hoch sensibel. Für die Betroffenen gestaltet sich die Kontrolle der Verwendung ihrer Daten schwieriger.

Welche Möglichkeiten bietet die personalisierte Medizin und wo liegen ihre Grenzen? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen bringen fortschreitende Analysemöglichkeiten komplexer Systeme wie des menschlichen Organismus mit sich? Bei der Veranstaltung, initiiert durch das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), setzen sich die Diskutanten mit diesen Fragen auseinander. Nach einer Begrüßung durch Dr. Susanne Schultz-Hector, Vorstandsmitglied der EKFS, und Prof. Spiros Simitis, Wissenschaftlicher Direktor des Kollegs, hält Prof. Rudi Balling einen einleitenden Vortrag. Der Direktor des Zentrums für Systembiologie der Universität Luxemburg gibt dabei Einblicke in die Biomedizin und ihre Anwendungen in der personalisierten Medizin.

Die weiteren Experten auf dem Podium sind neben dem Juristen Spiros Simitis, der auch lange Jahre Datenschutzbeauftragter des Landes Hessen war, Prof. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität und Direktor des Pharmazentrums des Universitätsklinikums, sowie Prof. Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität und Co-Sprecher des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Um eine kurze Anmeldung wird gebeten.

Anmeldung: Andreas Reichhardt, Tel: (06172) 13977-16, Fax: (06172) 13977-39, a.reichhardt@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Dr. Susanne Schultz-Hector, Tel.: (06172) 897510, kontakt@ekfs.de, Bernd Frye, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: (06172) 13977-14, frye@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Jan 26 2012

Studierendenhaus kann fristgerecht auf dem Campus Westend realisiert werden

Letzte Hürde genommen

FRANKFURT. Es ist ein Gebäude mit hoher Symbolkraft für die Studierenden in Frankfurt, aber auch für die Verfasste Studierendenschaft in Deutschland insgesamt: das Studierendenhaus an der Goethe-Universität. Als Symbol für den Wiederaufstieg einer demokratischen Studierendenschaft in Deutschland war es nach dem Zusammenbruch von Nazi-Deutschland mit Unterstützung der Amerikaner errichtet und vom damaligen Rektor, Max Horkheimer, 1953 eröffnet worden. Danach gab es viele Hochschulen, die diesem Beispiel nacheiferten und ebenfalls Studierendenhäuser errichteten.

Mit dem Umzug der Hochschule von Bockenheim ins Westend soll nun bis 2014 für knapp 13 Mio. Euro ein neues Studierendenhaus errichtet werden, 11 Mio. davon aus Mitteln des Landes Hessen. Das Besondere dabei: Die Studierenden setzen wichtige Akzente bei der selbstbestimmten Ausgestaltung des Hauses und nehmen dafür insgesamt 1,8 Mio. Euro aus Mitteln der Studierendenschaft in die Hand: Neben einer Fahrradwerkstatt und einem Dachgarten soll ein Multifunktionssaal für studentische Veranstaltungen aller Art, wie z.B. Kino und Konzerte, entstehen. Zudem legen die Studierenden großen Wert auf die ökologische Ausgestaltung ihres Gebäudes. Gerade haben die Vorsitzende des Allgemeine Studierendenausschusses und der Präsident der Goethe-Universität mit ihren Unterschriften unter eine entsprechende vertragliche Regelung den Weg freigemacht für den Neubau auf dem Campus Westend.

Im März oder April 2012 könnte ein internationaler Architektenwettbewerb für das Haus ausgeschrieben und Anfang 2013 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Bauzeit dürfte etwa 18 Monate betragen, so dass eine Fertigstellung bis 2014 möglich ist. Das Gelände für das knapp 4000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Norden des Campus in unmittelbarer Nähe der Studierendenwohnheime ist bereits festgelegt.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl dankte dem Land Hessen für seinen Beitrag und betonte, dies sei ein guter Tag für die Studierenden der Goethe-Universität. Das Präsidium habe sich seit langem dafür eingesetzt, dass die studentische Tradition eines selbstverwalteten Gebäudes auf dem Campus Westend fortgeführt werden könne. Bemerkenswert sei, dass sich die Studierenden mit einem hohen Eigenanteil an der Ausgestaltung des Gebäudes beteiligten. Dies gewährleiste eine Realisierung, die sich eng an Nutzerbedürfnissen orientiere.

Auch die Vorsitzende des AStA, Claudia Tinaui, brachte Ihre Freude über die gelungene Einigung zum Ausdruck: „Die Anstrengungen der letzten Monate haben sich gelohnt. 2014 werden wir das neue Haus auf dem Campus Westend beziehen können. Damit ist die Verfasste Studierendenschaft endlich am neuen Campus präsent mit einem in Eigenregie betrieben Haus, welches viel Raum für studentische Projekte und Kultur bietet.“

Kontakt: Michael Grundmann, 0178/4867660

Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter Marketing und Kommunikation, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23935, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jan 26 2012

Frankfurter Uniklinik nimmt Routinebetrieb auf

Neue Technik verbessert frühe Alzheimer-Diagnose

FRANKFURT. Eine Chance die Gehirnerkrankung frühzeitig zu diagnostizieren, bieten die Alzheimer-typischen Schädigungen der Zellen im Gehirn. Die Schrumpfung des Gehirns mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) lässt sich zwar als Bild erfassen, doch sind die damit verbundenen Veränderungen – für das Auge - erst in einem späten Stadium der Krankheit sichtbar. Das führte bisher dazu, dass die Alzheimer-Erkrankung oft erst dann festgestellt werden konnte, wenn die Symptome der Krankheit schon weit fortgeschritten und die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt sind. Dank der automatisierten Hippokampusvolumetrie, einer speziellen Computertechnik, ist es nun möglich das Volumen und die Verteilung der Hirnsubstanz auf der Basis der MRT-Daten präzise zu vermessen. Von besonderem Interesse für die Alzheimer-Diagnose ist die Vermessung des Hippokampus - die Hirnregion, die neue Informationen in das Langzeitgedächtnis überträgt – und bei der schon die kleinsten Volumenveränderungen auf einen Beginn der Demenz hindeuten. Da die Analyse technisch sehr aufwendig ist, wurde sie bisher weltweit nur in einigen Forschungszentren und im Rahmen von wissenschaftlichen Studien eingesetzt. Nach einer einjährigen Pilotphase unter der Leitung des international anerkannten Alzheimer-Forschers Professor Dr. Harald Hampel, ist die neue Technik jetzt auch als Anwendung in der allgemeinen Versorgung der Patienten an der Frankfurter Uniklinik möglich.

Zitat Professor Dr. Hampel, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie: „Durch den Betrieb eines spezialisierten Referenzzentrums erhoffen wir uns eine weitere Steigerung unserer Diagnosequalität gerade im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung“.

Betroffene, die sich für diese neue Untersuchungsmethode interessieren, wenden sich bitte an die Gedächtnissprechstunde, 069-6301-7634. Anfragen zu wissenschaftlichen Studien über das zentrale Studientelefon: 069-6301-7634

Information: Prof. Dr. Harald Hampel , Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt, 069 63 01 - 63 73, harald.hampel@med.uni-frankfurt.de, www.psychiatrie.uni-frankfurt.de

 

Jan 25 2012

Podiumsdiskussion im Frankfurter Kunstverein am 4. Februar mit Bürgerrechtler Joachim Gauck und Rechtsprofessor Klaus Günther

Frankfurter Stadtgespräch: Demokratie in der Krise?

FRANKFURT. Die gegenwärtigen Krisen setzen auch die Demokratie unter Druck. Sachzwänge und Sachverständige scheinen das Regierungshandeln zu bestimmen. Doch wie steht es dabei um die Legitimation der weitreichenden politischen Entscheidungen? Welche Bedeutung hat die Demokratie gerade in der Krise? Und nicht zuletzt: Wer heute von der Zukunft unserer Demokratie spricht, darf auch nicht über Europa schweigen – dem Ort, an dem zahlreiche Zukunftsentscheidungen getroffen werden. Das nächste Frankfurter Stadtgespräch, veranstaltet vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität und dem Frankfurter Kunstverein, widmet sich dem

Thema: „Demokratie in der Krise? – Welche Einmischungen die aktuellen Umbrüche erfordern“
am: Samstag, dem 4. Februar 2012, um 17.00 Uhr
Ort: Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt

Beim nunmehr 8. Frankfurter Stadtgespräch diskutieren zwei Persönlichkeiten, die auf der Suche nach Einschätzungen und Antworten weiterhelfen können: Joachim Gauck, prominenter Bürgerrechtler und ehemaliger Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, kandidierte 2010 für das Amt des Bundespräsidenten. Klaus Günther ist Co-Sprecher des Exzellenzclusters und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität. Die Moderation hat Thomas Biebricher, ebenfalls Mitglied des Clusters. Der Politikwissenschaftler befasst sich in seinem aktuellen Forschungsprojekt mit der normativen Dimension neoliberalen Denkens. Der Eintritt zum Frankfurter Stadtgespräch ist frei.

Das Stadtgespräch mit Joachim Gauck und Klaus Günther gehört zum wissenschaftlichen Rahmenprogramm der Ausstellung „Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“, einem Gemeinschaftsprojekt des Clusters mit dem Frankfurter Kunstverein vom 20. Januar bis 25. März 2012.

Informationen: Peter Siller, Exzellenzcluster ‚Die Herausbildung normativer Ordnungen’, Tel: (069) 798-25290, peter.siller@normativeorders.net, www.normativeorders.net/frankfurter-stadtgespraech, www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/ausstellungsprojekt

 

Jan 25 2012

Vortrag zu Klimawandel und Kontroversen um Forschungsergebnisse

Führerender Klimaforscher Stefan Rahmstorf kommt

FRANKFURT. In der wissenschaftlichen Welt längst anerkannte Tatsachen zur globalen, durch den Menschen verursachten Erwärmung werden von einem Teil der Öffentlichkeit immer noch angezweifelt. Wie ist damit gesellschaftlich umzugehen? Diese Frage beantwortet Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in seinem Vortrag im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Zukunft des Lebens“

am Donnerstag, dem 26. Januar um 19 Uhr,
im Festsaal des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25.

Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Mulch, Professor an der Goethe-Universität und stellvertretender Direktor des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums.

In seinem Vortrag wird Stefan Rahmstorf neueste Ergebnisse international anerkannter Klimaforscher zu verschiedenen Aspekten des Klimawandels präsentieren. Dabei geht es implizit auch darum, was uns in Zukunft noch erwartet, denn die aktuellen Nachrichten zum Klimawandel machen vor allem eines klar: das Klima heizt sich immer weiter auf. So wurden 2005 und 2010 als die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen, und auch das Jahr 2011 gehört nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zu den fünf wärmsten Jahren seit Beginn deutschlandweiter Temperaturmessungen im Jahr 1881. Wenn Spaziergänger am Strand heute auf demselben Fleck laufen möchten wie früher, müssten sie sich die Hosenbeine hochkrempeln, denn allein in den letzten beiden Jahrzehnten ist der Meeresspiegel um mehr als drei Zentimeter pro Jahrzehnt gestiegen. Gleichzeitig gab es in den letzten zehn Jahren eine Häufung von Wetterextremen wie Hitzewellen und Starkregen.

Darüber hinaus beschäftigt sich Rahmstorf mit der Frage, wie die Gesellschaft mit den in der Wissenschaft enthaltenen Mess-Unsicherheiten umgeht. Gerade letztere lassen einige Menschen an den Ergebnissen der Forschung zweifeln, und Affären um E-Mails von Kli-ma¬for¬schern haben das Vertrauen in die Forschung erschüttert. Die Mehrheit der Bevölkerung hat jedoch den Klimawandel als bewiesen akzeptiert. Welche Lehren sollten daher aus den Erkenntnissen gezogen werden? Rahmstorf zeigt konstruktive Lösungsansätze auf, mit denen wir der „Klimakrise“ nachhaltig begegnen können. Zum Beispiel mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien, für den das technische Potenzial auf jeden Fall vorhanden ist.

Prof. Stefan Rahmstorf hat Physik und physikalische Ozeanographie in Deutschland und Großbritannien studiert und in Neuseeland in Ozeanographie promoviert. Seit 1996 arbeitet er am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und lehrt seit 2000 als Professor im Fach Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Rahmstorf ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung und war einer der Leitautoren des 4. Sachstandsberichtes des Weltklimarates (IPCC).

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Zukunft des Lebens – vom gesellschaftlichen Umgang mit biologischer Vielfalt und Klimawandel“, die im Rahmen der seit 1986 an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ neben der Deutsche Bank AG von der BHF-Bank-Stiftung, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie hr2 kultur unterstützt wird. Mehr unter: www.bik-f.de/zukunftdeslebens

Zusätzlich zum Vortrag findet am Freitag, dem 27.1.2012, von 10.30 bis 12 Uhr ein vertiefendes Seminar mit dem Titel „Land unter? Klima und Meeresspiegel“ im Raum GW 2 101, Geozentrum, Altenhöferallee 1, Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt, statt.

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Pressereferentin LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Tel.: (069) 7542 1837,jkrohmer@senckenberg.de oder Sabine Wendler, Pressereferentin BiK-F, Tel.: (069) 7542 1838, sabine.wendler@senckenberg.de.

 

Jan 21 2012

Diskussionsrunde zum Film „80064“ von Artur Zmijewski

Kunstspektakel oder ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus?

FRANKFURT. In seiner Videoarbeit von 2004 drängt Artur Żmijewski einen Auschwitzüberlebenden zum Nachstechen seiner verblassten Lagernummer. Der Film wirft die Frage nach den Grenzen der Kunst auf. Wie weit darf ein Künstler gehen? Was in den Augen einiger Kritiker eine neue Art des Erinnerns darstellt, erleben andere als obszöne Grausamkeit und Provokation.

Veranstaltungsreihe: 360 ° - Film und Diskussionsrunde
Thema: Art & Memory: What's at stake?
Film: Artur Żmijewski "80064" am 26. Januar 2012, Beginn 20 Uhr
Ort: Campus Westend der Goethe Universität, Eisenhower Rotunde im I.G.-Farben-Haus/ Grüneburgplatz 1

Für den alten Mann, der sich am Ende zur Wiederholung der Tätowierung bereit erklärt, zählt vor allem eins: Die wieder gut sichtbar gemachte Nummer auf seinem Unterarm bedroht seine Glaubwürdigkeit als Zeitzeuge. Die historische Spur verblasst, wird überlagert von einer Nachahmung, die vielleicht nicht mehr geeignet ist, seine Geschichte zu bezeugen.

Für Artur Żmijewski, der im April 2012 als künstlerischer Leiter die 7. Berlin Biennale eröffnen wird, sind seine Filme Sozialforschung, mit der er am öffentlichen Diskurs teilnimmt.

360 ° ist eine Veranstaltung von Studierenden und des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften. Über den Film „80064“ von Artur Zmijewski und seine Aussage diskutieren Raphael Gross, Leiter des Fritz Bauer Instituts und Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main, Liliane Weissberg, Professorin an der University of Pennsylvania, sowie Anda Rottenberg, freie Kuratorin in Warschau. Geleitet wird die Diskussion von Swantje Karich, Kunstredakteurin der FAZ.

Informationen: Dr. Stefanie Heraeus, Kunstgeschichtliches Institut, Senckenberganlage 31, Telefon 069 / 798-22489, Vivien Trommer, Telefon 0170-7538912, kuratierenundkritik@kunst.uni-frankfurt.de,

 

Jan 21 2012

Studierende der Goethe-Universität simulieren Vereinte Nationen

Aus Uni wird UNO

FRANKFURT. Am Campus Westend steht vom 26.-29. Januar 2012 alles im Zeichen der Politik: über 200 politisch interessierte Studierende treffen sich anlässlich der UN-Simulation Main Model United Nations (MainMUN), um in der UN-Generalversammlung, dem Sicherheitsrat und dem Entwicklungsprogramm der UN (UNDP) ihre gewählten Länder zu vertreten.

In der Generalversammlung sind hitzige Debatten bereits vorprogrammiert, denn die Themen auf der Agenda sind hochaktuell und international umstritten: der „Arabische Frühling“ und die „Schutzverantwortung“ (Responsibility to Protect), „ein Konzept der internationalen Politik und des Völkerrechts zum Schutze des Menschen vor schweren Menschenrechtsverletzungen und Brüchen des humanitären Völkerrechts“ (Quelle: Wikipedia). Da die Delegierten die Positionen ihrer jeweiligen Länder vertreten, werden die Vorsitzenden streng über die Einhaltung der Verfahrensordnung der Vereinten Nationen wachen müssen.

Auch der Sicherheitsrat hat ein kontroverses und aktuelles Thema auf der Agenda: „Klimawandel und internationale Sicherheit“, während sich das UNDP mit „Binnenflüchtlingen“ beschäftigt. In allen drei Komitees werden die Delegierten diskutieren und Kompromisse aushandeln, auf deren Basis sie Resolutionen schreiben, die dem Komitee zur Abstimmung vorgelegt werden.

Zusätzlich zu den Debatten in den Komitees wird es am Freitag sechs Expertenvorträge zu den Themen auf der Agenda geben, wodurch den Delegierten ein über ihre eigenen Vorbereitungen hinausgehender Einblick in die Problematiken geboten wird.

Für die Delegierten geht es bei MainMUN natürlich nicht nur um politische Debatten, sondern auch um interkulturellen Austausch und neue Freundschaften.

Organisiert wird MainMUN von Studierenden der Goethe-Universität, die von Prof. Dr. Tanja Brühl unterstützt werden. Die Leitung des Organisationsteams haben unsere Generalsekretäre Diana Schmidt und Milan Dandukovic übernommen. Die Schirmherrschaft übernimmt wie bereits schon in den vergangenen Jahren die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung. Finanziell und ideell unterstützt wird die Veranstaltung von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. und der Goethe-Universität.

Pressekontakt und weitere Informationen:
Faculty Advisor: Verena Zenker (M.A.), vzenker@hotmail.de, Tel. 0151/19474210, Secretaries-General: Diana Schmidt, sg@mainmun.de, Tel. 0170/3806155, Milan Dandukovic, sg@mainmun.de, Tel. 0151/22941408

 

Jan 20 2012

Internationales Symposium sucht Antworten und gibt Startschuss für interdisziplinäres Forschungsprogramm

Was bleibt nach Fukushima und Tschernobyl?

FRANKFURT. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima bleiben viele Fragen offen. Welche Lehren können aus der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl gezogen werden? Wie verarbeiten die postsowjetische und die japanische Gesellschaft die Jahrhundertkatastrophen? Welche Veränderungen verursachten sie im sozialen und kulturellen Gefüge? Welche Konsequenzen ziehen die Gesellschaften für ihre Zukunft? Welche Akteure tragen den Wandel? Wie steht es um die Zukunft der Kernenergie? Welche Rolle können die Kultur- und Sozialwissenschaften für die Interpretation der Krisen leisten?

Solchen Fragen geht auf Einladung des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien (IZO) der Goethe-Universität und des Gießener Zentrums östliches Europa (GiZo) ein mit internationalen Wissenschaftlern besetztes Symposium mit dem Titel „Comparing Fukushima and Chernobyl: Social and Cultural Dimensions of the Two Nuclear Catastrophes“ nach, das am

8. und 9. März 2012 an der Goethe-Universität in Frankfurt stattfindet (Campus Westend, IG-Farben-Gebäude, Raum IG 311, jeweils ab 9:00 Uhr).

Ziel der Veranstaltung ist es, aus interkulturell und international vergleichender Perspektive die sozialen und kulturellen Folgen der beiden Reaktorkatastrophen für (Ost-)Asien bzw. (Ost-)Europa zu analysieren und auf dieser Grundlage ein langfristig angelegtes, interdisziplinäres Forschungsprogramm aufzubauen.

Ermöglicht wird der Kongress durch eine großzügige Förderung der Japan Foundation im Rahmen des Grant Program for Intellectual Exchange, der Fritz Thyssen Stiftung sowie mit Mitteln aus dem mit inzwischen über 40.000 Euro dotierten Nakama-Fonds der Goethe-Universität, den das Präsidium im Frühjahr 2011 unmittelbar nach der Katastrophe eingerichtet hatte. Die Erlöse des Nakama-Fonds sollen den Austausch mit japanischen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden fördern.

Weitere Details zum Ablauf und Inhalt sind unter „Veranstaltungen“ auf der Internetseite des Frankfurter Ostasienzentrums www.izo.uni-frankfurt.de abrufbar.

Informationen und Anmeldung: PD Dr. Thomas Feldhoff, Koordinator des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23284, izo@uni-frankfurt.de

Weitere Informationen:
Das Interdisziplinäre Zentrum für Ostasienstudien (IZO) ist eine fächerübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Goethe-Universität. Gegründet 2008 als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Ost- und Südostasien, ist es im Zuge der vom Land Hessen geförderten Zentrenbildung kleinerer geistes- und regionalwissenschaftlicher Fächer an hessischen Hochschulstandorten entstanden. Ziel von Forschung und Lehre am IZO ist die Auseinandersetzung mit den modernen Kulturen und Gesellschaften Chinas, Japans, Koreas und Südostasiens sowie ihren historischen Grundlagen im Zusammenwirken der Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen: Sprach- und Kulturwissenschaften, Gesellschafts-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bündeln so ihre ostasienbezogenen Aktivitäten in Forschung und Lehre und fördern das öffentliche Bewusstsein für die große Bedeutung der Region in einer zunehmend komplexen, globalisierten und vernetzten Welt.

Das Gießener Zentrum östliches Europa (GiZo) ist seit 2006 an der Justus-Liebig-Universität Gießen aktiv. Das GiZo baut auf einer starken Tradition der Osteuropaforschung in den Kultur-, Sozial-, Politik-, Wirtschafts-, Rechts- und Agrarwissenschaften. Ausgehend von der regionalen Konzeption „östliches Europa“, die neben Ostmittel-, Südost- und Osteuropa auch die Türkei sowie die türksprachigen Regionen der ehemaligen Sowjetunion umfasst, setzt sich das GiZo zum Ziel, das östliche Europa im Kontext von Gesamteuropa zu beschreiben, zu analysieren und zu bewerten.

 

Jan 20 2012

Projekt des Frankfurter Kunstvereins und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität startet am 20. Januar 2012

Auftakt der Ausstellung „Demonstrationen“

FRANKFURT. Das Ausstellungsprojekt „Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“ spürt den lebendigen Momenten des Aushandelns normativer Ordnungen im öffentlichen Raum nach. Ausgangspunkt ist die interdisziplinäre Betrachtung und Analyse ästhetischer Ausdruckformen zum Thema „Demonstrationen“ – von historischen und zeitgenössischen Gemälden, Grafiken und Fotografien über Installationen, Video- und Soundarbeiten bis zu Performances. Zu sehen sind die Werke von rund 40 internationalen Künstlern. Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches wissenschaftliches Rahmenprogramm begleitet.

Das groß angelegte Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Frankfurter Kunstverein und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Es beginnt am 20. Januar und geht bis zum 25. März. Hauptveranstaltungsort ist der Frankfurter Kunstverein.

Zentrales Anliegen beider Kooperationspartner ist es, gesellschaftliche Prozesse und Zustände zu reflektieren und dabei den institutseigenen Kontext zu erweitern. „Auch Kunstvereine sind Orte, an denen Auseinandersetzungen um normative Ordnungen stattfinden, etwa wenn es darum geht, was Kunst ist, was Kunst sein darf oder was sie sein soll“, so Holger Kube Ventura, Direktor des Frankfurter Kunstvereins. „Die Ausstellung möchte den Wandel der kommunikativen Auseinandersetzung um normative Ordnungen im öffentlichen Raum sowohl aus zeitgenössischer als auch aus historisch-ideengeschichtlicher Perspektive in den Blick nehmen. Sie bezieht dabei künstlerische Projekte ein, die selbst in Form von öffentlicher Kommunikation bestehen oder ihr Publikum zum Akteur und Mitgestalter werden lassen“, erläutert Kube Ventura weiter die Stoßrichtung des Projekts.

Klaus Günther, Co-Sprecher des Exzellenzclusters, freut sich über die fruchtbare Zusammenarbeit des 2007 gegründeten interdisziplinären Forschungsverbunds mit dem Frankfurter Kunstverein: „Für das Werden normativer Ordnungen spielen Umbruchsprozesse und zugehörige Bilder, Erzählungen oder Fakten, die Begründungen liefern oder in Frage stellen, eine wichtige Rolle“, erklärt er. „Ausstellung und Performances werden das sichtbar machen, während wir das ambitionierte Projekt um unseren wissenschaftlichen Blick auf die Erforschung sozialer Regeln, Normen und Institutionen erweitern werden und dabei selbst von der Ausstellung lernen wollen.“

Ausgehend von der facettenreichen Bedeutung des lateinischen Begriffs „demonstrare“ – vom bloßen Akt des Aufzeigens über die wissenschaftliche Beweisführung bis hin zum Massenprotest auf der Straße – setzt die Ausstellung historische Werke mit zeitgenössischen Arbeiten in einen Dialog. Zentral sind dabei die Vielfalt künstlerischer Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Umbrüchen und der Widerhall, den politische Ereignisse in ästhetischen Werken erzeugen. Im Ausstellungsparcours werden Aspekte von Bewegung und Blockade, Zeigen und Repräsentieren, Zweifeln und Legitimieren genauer untersucht.

Als wichtiger Bestandteil der Ausstellung finden die zahlreichen Performances im Frankfurter Kunstverein, im Stadtraum und an anderen Veranstaltungsorten in Frankfurt statt. Sie sollen Rituale, Verhaltenskodizes und Demonstrationsformen erkunden. So ruft beispielsweise der griechische Künstler Yorgos Sapountzis gleich zu Beginn der Ausstellungslaufzeit in „Die Herausberufenen“ zu einer Erkundung des öffentlichen Raumes zwischen Kunstverein, Römer und Paulskirche auf. Die Hamburger Aktivisten Schwabinggrad Ballet erproben mit einer Versammlung auf dem Vorplatz der EZB Formen der griechischen Basisdemokratie, während der italienische Künstler Marcello Maloberti seine Teilnehmer zu einer absurden Parade durch die Frankfurter Innenstadt einlädt. Anna Mendelssohn versammelt in ihrer eindringlichen Performance „Cry Me A River“ verschiedene Stimmen zum Klimawandel.

An dem umfangreichen Rahmenprogramm der Ausstellung sind zahlreiche Geistes- und Sozialwissenschaftler des Exzellenzclusters beteiligt. Ein Highlight ist das „Amt für Umbruchsbewältigung“: Rund 40 namhafte Wissenschaftler werden vom 27. bis 29. Januar das Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt beziehen und interessierte Bürger in persönlichen Gesprächen über die Umbrüche unserer Zeit beraten. Dieses besondere Veranstaltungsformat wird zusätzlich von zwei hochkarätig besetzten Podien zu aktuellen Umbruchsfragen und einer „Langen Nacht den Protestsongs“ flankiert.

Die Kuratorinnen des Projekts sind Fanti Baum (Performance-Teil), Britta Peters (Positionen zeitgenössischer Kunst) und Dr. Sabine Witt (Positionen Kunst- und Ideengeschichte). Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen sowie einer Vielzahl an Abbildungen erschienen, herausgegeben vom Frankfurter Kunstverein und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg. Preis: 25 Euro (während der Ausstellungsdauer), 20 Euro (für Mitglieder), 38 Euro im Buchhandel.

„Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“ wird ermöglicht durch die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Kulturstiftung des Bundes.

Ort: Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt am Main

Informationen: Tel. +49 (0) 69.219314-0, post@fkv.de, www.fkv.de, www.normativeorders.net

Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag: 11 – 19 Uhr, Mittwoch: 11 – 21 Uhr, Samstag und Sonntag: 10 – 19 Uhr, Montag geschlossen

Eintritt: 6 € (ermäßigt: 4 €)

Pressekontakte:
Frankfurter Kunstverein: Julia Wittwer, Anna Goetz
Tel.: +49.69.219314-30 /-40; E-Mail: presse@fkv.de
Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“: Peter Siller
Tel: +49.69.798.25272; E-Mail: peter.siller@normativeorders.net

 

Jan 19 2012

Goethe-Universität und ihre Partner punkten in der vierten Staffel der LOEWE-Initiative erneut mit starken Projekten

Millionen für exzellente, praxisnahe Forschung

FRANKFURT. Exzellente, praxisnahe Forschung: Sie steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und die Goethe-Universität einladen. Im Rahmen der Festveranstaltung stellen Wissenschaftler der Goethe-Universität und ihre Kooperationspartner die Projekte vor, die im hessischen Forschungsförderungsprogramm (LOEWE) gepunktet haben und mit Fördersummen in Millionenhöhe bedachten wurden.

Die Veranstaltung weicht von der üblichen Dramaturgie mit einzelnen Grußworten und Vorträgen ab. Stattdessen wird in moderierter Form die Relevanz der einzelnen Projekte im Gespräch erschlossen. Sie findet statt am

Donnerstag, den 19. Januar 2012, 17.00-19.30 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Festsaal des Casinos, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt a.M.

Nach einem moderierten Dialog zwischen der hessischen Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann und Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl über die grundsätzliche Bedeutung der LOEWE-Initiative schließen sich Gespräche mit den Machern der prämierten Projekte an. Im Anschluss steht ein Empfang auf dem Programm.

Zwei praxisnahe Projekte („Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“, „Anwendungsorientierte Arzneimittelforschung“) werden bei dieser Gelegenheit neu in die Förderung aufgenommen, drei bereits bestehende Zentren für jeweils drei weitere Jahre verlängert.

Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

 

Jan 19 2012

Anglist wird für sein kulturelles Engagement ausgezeichnet

Bundesverdienstkreuz für Prof. Klaus Reichert

FRANKFURT. Der Anglist Klaus Reichert, Emeritus der Goethe-Universität, wird am 19. Januar in Darmstadt mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. „Er zählt zu den wichtigsten und renommiertesten Repräsentanten des deutschen Universitäts- und Literaturbetriebs und hat einen Einfluss auf das kulturelle Leben ausgeübt, der über seinen wissenschaft¬lichen Beruf weit hinausgeht“, so die Begründung des Bundespräsidialamts.

Klaus Reichert, geboren 1938 in Fulda, studierte nach dem Abitur Philosophie, Germanistik und Anglistik in Marburg, Gießen, Frankfurt, London und Berlin. Diese interdisziplinäre Ausrichtung behielt er im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere bei. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 war er ordentlicher Professor für Anglistik und Amerikanistik an der Goethe-Universität. 1993 gründete er dort das „Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit“, das er bis 2006 als geschäftsführender Direktor leitete. Von 2002 bis 2011 amtierte er als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Reicherts Forschungsschwerpunkte sind Literatur- und Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit, Übersetzungstheorie und -geschichte, die Literatur der Renaissance und die Literatur der klassischen Moderne. Zu Shakespeare veröffentlichte er die Bücher „Fortuna oder die Beständigkeit des Wechsels“ und „Der fremde Shakespeare“. Die Autoren der klassischen Moderne wie James Joyce, Gertrude Stein, Paul Celan oder Wolfgang Hildesheimer interpretiert Reichert in „Lesenlernen. Das Menschenrecht auf Poesie“. Besonders intensiv beschäftigte er sich mit Joyce, der ihn auch zu grundlegenden Überlegungen zur Geschichte, Theorie und Praxis des Übersetzens anregte („Die unendliche Aufgabe“ und „Weltalltag der Epoche“). Im deutschen Sprachraum gilt er als der herausragende Wissenschaftler auf diesem Gebiet.

Darüber hinaus veröffentlichte Klaus Reichert mehrere Gedichtbände und zwei Reisetagebücher („Wüstentage. Journal einer Reise“ und „Türkische Tagebücher. Reisen in ein unentdecktes Land“). Prof. Reichert wurde für sein wissenschaftliches Werk mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt den Wieland-Preis für Übersetzung (1983), den Hessischen Kulturpreis (1996), das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (2006) sowie denPreis der Kritik (2008).

Informationen: Prof. Klaus Reichert, mnreichert(at)aol.com